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Nahrungsergänzungsmittel – Werbeversprechen oder Mehrwert?

20. Juli 2018|

Die Industrie quillt vor Vitamin- und Eisenpräparaten geradezu über – in jedem Supermarkt und jeder Drogerie, sogar in Apotheken gibt es sie zu kaufen. Nahrungsergänzungsmittel liefern uns essentielle Stoffe – also die, die der Körper zwar braucht, aber nicht selbst herstellen kann. Doch ist es wirklich nötig, sie ständig zuzuführen?

Vom Sinn und Unsinn der Nahrungsergänzungsmittel

Die Präparate werden in Form von Tabletten, Dragees und Pulver verkauft, so dass sie in ihrer Darreichungsform Medikamenten ähneln. Das sind sie jedoch nicht – die Mittel dienen lediglich dazu, einen Mangel in der Ernährung durch die erhöhte Zufuhr bestimmter Stoffe auszugleichen. Körperlich gesunde Menschen, die auf vollwertige Kost achten, benötigen daher keinerlei Nahrungsergänzungsmittel – auch wenn es ihnen auf Plakaten und in Werbespots empfohlen wird. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist außerdem darauf hin, dass selbst Personen, die sich nicht ausgewogen ernähren, einen möglichweise entstandenen Mangel nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln wettmachen könnten. Nur bei veganer Ernährung, in der Schwangerschaft, im Alter und bei chronischen Erkrankungen können Substitute sinnvoll sein.

Selbst Sportler sind mit frischen Lebensmitteln besser bedient

Mit sogenannter Sportlernahrung verspricht die Industrie schnelleres Muskelwachstum, bessere Fettverbrennung und eine grundsätzliche Unterstützung bei Fitness, gutem Aussehen und Attraktivität. Eiweißdrinks, Vitaminpräparate und Powerriegel sind allerdings gerade für körperbewusste Menschen völlig überflüssig. Diese ernähren sich in der Regel sehr gesund und haben laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) keine Mangelzustände, die über die Einnahme von mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien angereicherten Lebensmitteln ausgeglichen werden müssten – selbst Leistungssportler. Dennoch scheinen vor allem Eiweißpräparate für viele Sportler zum Speiseplan zu gehören. Diese sind jedoch ebenso wenig ratsam wie Fitnessriegel, da sie dem Körper hauptsächlich Kohlehydrate in Form von Zucker liefern. Eine Banane ist viel gesünder und ein effektiverer Energielieferant.

Ergogene Stoffe – Höchstleistung mit Nebenwirkungen?

Angeblich unterstützen ergogene Stoffe wie Kreatin, L-Carnitin, BCAA, Taurin, Guarana und weitere die Energieversorgung im Körper sowie die effektive Vermehrung von Muskelgewebe. Wissenschaftlich bewiesen ist das allerdings nicht. Außerdem kann es durch die erhöhte Einnahme dieser Substanzen zu erheblichen Nebenwirkungen kommen. Diese sind unter anderem Reizbarkeit, Nervosität, Durchfall, Zittern, Schlaflosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden.

Individuelle Ernährungsberatung bewahrt vor Nahrungsergänzungsmitteln

Wer sich und seinem Körper etwas Gutes tun möchte, sollte eine Ernährungsberatung dem Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln vorziehen. Zu einer gesunden Lebensweise gehören die nämlich nicht – sondern ausreichend Bewegung, viele ungesüßte Getränke, eine ausgewogene Ernährung, die hauptsächlich aus basischen und bestenfalls frischen Lebensmitteln besteht, regelmäßige Entspannung und genug Schlaf.

Foto: © lisa_16 – Fotolia.com